Titel: Das Manifest der Toleranz
Über Ketzer und ob man sie verfolgen soll
De haereticis an sint persequendi
Bibliothek historischer Denkwürdigkeiten
Grundlagenbuch

Schlagworte: Am Buchanfang finden wir eine Abbildung der Stadt Basel und am Buchende der Stadt Genf aus dem 16. Jahrhundert.

Calvinisten,
Castellio ist selbst eine Zeit lang Anhänger Calvins,
Calvin setzt über sieben Jahre an sein Ziel, Miguel Servet gewaltsam zu Tode kommen zu lassen,
Stefan Zweig meint, am Todestag Servets verliert die Reformation ihre Unschuld,
nach dessen Tod erscheint insbesondere eine Schrift, welche die Verfolgung und Tötung Andersdenkender als völlig unchristlich ansieht,
im Buch werden auch mehrere Bibelstellen und die Aussagen weiterer Autoren angegeben, die diese Meinung vertreten,
doch dagegen steht der Herrschaftsanspruch der reinen, unverfälschten Lehre, (weiter auf S. 12),
vertrieben aus Genf wendet sich Castellio nach Basel, wo er sich mit unterbezahlten Arbeiten über Wasser hält,
Castellios Herkunft und Werdegang,
die Differenzen zwischen Calvin und Castellio (S. 15/16),
Castellios Ideen werden von anderen Personen unter anderen Namen weiter getragen, ihm kommt keine Anerkennung zu,
laut Zweig liegt das auch daran, dass der Name Castellio weitgehend unbekannt ist, der Genfer Pfarrer Schorer habe ihn erst auf diesen gewiesen,
doch auch der Jude Zweig, Castellios Verteidiger, wird in Deutschland unter dem Nationalsozialismus Opfer der Vefolgung (S. 19),

in diesem Buch sind erstmalig sämtliche zum De haereticis gehörenden Texte in deutscher Übersetzung kennen zu lernen (S. 20),
Castellio hat auch in heutiger Zeit noch Bedeutung, man denke nur an den Schriftsteller Salman Rushdie ( S. 21),
Calvin hat selbsternannte Freunde, die Castellio durch Verleumdungen und Anklagen das Leben schwer machen (S. 22/23),

wer ist ein Ketzer?,
wie/woran erkennt man ihn ?
dazu werden vermeintliche Gründe angegeben,
Bibelstellen werden zitiert und interpretiert,
wie soll man mit einem Ketzer umgehen?,
soll man versuchen ihn zum "richtigen" Weg zu führen,
soll man ihn bestrafen und mit welchem Zweck/Ziel?
wenn, wer kann/darf gegen einen Ketzer vorgehen?,

viele Personen kommen mit ihrer Meinung zu Wort

Anmerkungen, eine Bibliographie, eine Editorische Notiz und eine Danksagung finden wir gegen Buchende.

Orte: Genf, Champel, Basel, das savoyische Dorf Saint-Martin-du-Fresne, Lyon, Straßburg, ...
Namen: Sebastian Castellio (auch unter dem Pseudonym Martinus Bellius, ehemaliger Mitarbeiter von Calvin), der spanische Arzt und Humanist Miguel Servet,
Stefan Zweig, Martin Luther, Johannes Brenz, Erasmus, Sebastian Franck, Johannes Calvin, Théodore de Bèze, Hans R.Guggisberg, ..., diese und weitere Personen sind am Buchende, verbunden mit Seitenangaben, aufgeführt
Ereignisse: Als am 27. Oktober 1553 im reformierten Genf auf Veranlassung Calvins erstmals ein »Ketzer« bei lebendigem Leib verbrannt wurde, ging ein Aufschrei der Empörung durch die Reihen derer, die vor den Scheiterhaufen der Inquisition geflohen waren. Welches Recht hatte ausgerechnet die Reformation, Andersdenkende zu verfolgen? War sie nicht selbst Ergebnis andersdenkender Gewissens- und Glaubensüberzeugung gegenüber der katholische Lehre?

Diese Empörung fand in dem Basler Humanisten und ehemaligen Mitarbeiter Calvins, Sebastian Castellio (1515-1563), ihre geschichtsmächtigste Stimme.
Bereits kurz nach der Hinrichtung Servets erschien seine Schrift De haereticis, in der er sich mit eindringlicher Schärfe dagegen aussprach, Ketzern anders als mit »geistlichen Waffen« zu begegnen, geschweige denn sie zu töten.Wenn man Menschen wegen Habgier, Lügen und Verleumderei schon nicht töte, warum dann Ketzer? Denn was ist überhaupt ein Ketzer? »Tatsächlich konnte ich trotz vieler Nachforschungen darüber, was ein Ketzer sei, nichts anderes feststellen, als dass jeder für einen Ketzer gilt, der anders denkt als wir,« schreibt Castellio in seinem Vorwort. ...
(Text vom Schutzumschlag - abgekürzt - übernommen)
Erzeugnisse: Sebastian Castellio und das Manifest der Toleranz von Stefan Zweig,
Autor/en: Sebastian Castellio
Jahr/Jahre: 1553 (1936)
Verlag: Alcorde Verlag
ISBN-13: 978 - 3 - 939973 - 61 - 4
Seitenzahl: 439