Titel: Der Kaiser von Neukölln
Dieser unterhaltsame und freundliche Roman enthält viele Sachdetails, deswegen auch Grundlagenbuch

Schlagworte: Bruno Apostel verkauft dem Ostberliner Gastwirt Wilhelm Kaiser eine Kneipe in West-Berlin,
West-Berlin wird von den Sowjets zunehmend blockiert,
die westlichen Stadtkommandanten ordnen mit Wirkung vom 25. Juni eine Währungsumstellung an,
beim Ansehen der neuen Kneipe hat der Gastwirt Kaiser deren Besonderheiten nicht mitbekommen,
Hamstern,
amerikanische PX-Läden,
die Sowjets riegeln Straßen- und Wasserwege von Westdeutschland nach West-Berlin ab und kappen die Strom- und die Gasversorgung, Störungen anderer Art kommen hinzu, ("Berlin-Blockade"), S. 45 ff,
zeitweilige Stromabschaltungen im Westen Berlins sind eine Folge,
die Medien Zeitung und Rundfunk erhalten in Ost wie in West eine herausragende Funktion,
der Besitz der Westmark ist in der Sowjetzone nicht erlaubt (S.52),
der Gastwirt Wilhelm Kaiser agiert auch mit Schwarzmarktartikeln,
die Polizeifeuerwerker werden als Helden angesehen (S. 59),
Abhauen nach West-Berlin ist nur erlaubt, wenn man dort Zuzug bekommt (S. 73),
die Geschichte um das Notstromaggregat,
die Rosinenbomber der Luftbrücke,
Ost- und West-Berlin driften immer weiter auseinander,
am 9. September 1948 hält Ernst Reuter (S. 99-102)) eine geschichtsträchtige Rede in Berlin,
Horoskop-Ost und Horoskop-West (S. 96/97),
in Tegel wird ein neuer Flugplatz gebaut,
Pajok (S. 113),
Brandaplatten (S. 115),
der Wechselkurs zwischen Westmark und Ostmark ändert sich (S. 116),
die Markgrafenpolizei (Ost) und die Polizei von Stumm (West) werden gegenseitig als illegal angesehen (S. 121/122),
der Vertrieb Westberliner Blätter im Osten wird unterbunden (S. 126),
der neu gebaute Flugplatz Tegel wird eröffnet,
Kurzarbeit in Westberlin,
Kitty wird Krankenschwester,
die ersten Bananen treffen ein,
Spätheimkehrer aus Russland treffen am Ostbahnhof ein,
Nebeltage sind eine Katastrophe für Westberlin,
Friedrich Ebert junior wird Stadtoberhaupt von Ostberlin (S. 147/148),
der französische Stadtkommandant lässt die beiden Sendetürme des kommunistischen Berliner Rundfunks in Ostberlin sprengen, weil ... (S. 150),
an den Sektorengrenze erfolgen schon ausgewählte Kontrollen (S: 150),
die Stadtverordneten in Westberlin wählen Professor Ernst Reuter (Oberbürgermeister), Frau Louise Schröder (Erster Bürgermeister), Dr. Ferdinand Friedensburg (Zweiter Bürgermeister),
Torf wird abgebaut,
Flugzeugabsturz - mit auch positiven Folgen,
ein Jahr Blockade sollte so teuer sein wie ein Tag im letzten Krieg (S. 205),
Ost-Berlin und West-Berlin leben sich weiter auseinander ...,
im privaten Leben unserer aus dem Buch Bekannten ergeben sich einschneidende Veränderungen ...

Orte: Berlin, Berlin-Ost, Berlin-West
Namen: Der einundfünfzigjährige Gastwirt Wilhelm Kaiser, dessen zwanzigjährige Tochter Kitty, Wally Dreffke (deren zuverlässige Kellnerin), die Krankenhausärztin Frau Dr Heide König (Hausbewohnerin aus dem dritten Stock, allein lebend), Marschall Sokolowski (der sowjetische Oberbefehlshaber), der Musikstudent Hans Müller (kommt bei der Westberliner Polizei unter), Manfred Gurk (hat erhebliche Vorstrafen aufzuweisen, er wird Polizist in Ost-Berlin), Bruno Apostel (Kumpel von Gurk), Heidenreich (als Ex-Nazi Blockwart, dann Antifaschist und in der SED), der Pole Josef Pyziewicz (revanchiert sich bei Wilhelm, weil der ihm vor einiger Zeit geholfen hat), Kläuschen (Klaus Matulat, wollte vor drei Jahren noch zum Volkssturm, entlädt jetzt Kohle auf dem Flughafen), der sowjetische Kardinal Kotikow, Sergeant Dick Masters (Fahrer des amerikanischen Stadtkommandanten von Berlin), Sergej Tulpanow (Chef der Informationsabteilung der Sowjetischen Militärverwaltung), Wilhelm Pieck (SED-Vorsitzender), dessen Stellvertreter Walter Ulbricht, Emma Skrotzki, ...
Ereignisse: Eine Hommage an Berlin und die Berliner ist dieser unterhaltsame Roman von Horst Pillau, der zur Zeit der Blockade spielt.
Im Mittelpunkt steht der pfiffige Kneipenwirt Wilhelm Kaiser, einem großen Theater- und Lesepublikum bereits durch den erfolgreichen »Kaiser vom Alexanderplatz« bekannt. Mutig und ohne den Humor zu verlieren, packen die Figuren in diesem Roman ihr Schicksal auch während der Krisenzeit an.
Ein Buch, das Optimismus ausstrahlt und zugleich interessante historische Fakten vermittelt.
(Text vom Buchrücken übernommen)
Autor/en: Horst Pillau
Jahr/Jahre: 1948 - 1949
Verlag: Herbig (1987)
ISBN: 3 - 7766 - 1479 - X
Seitenzahl: 280


Der Kaiser vom Alexanderplatz