Titel: Der Uhrmacher
Historischer Roman mit starkem Grundlagenanteil

Schlagworte:
Aschkenasische - sephardische Juden,
jüdische Riten und Gebräuche,
im Jahr 1848 werden in Wien 197 jüdische Familien toleriert, 4000 Juden leben in der Stadt,
zwischen 1787 und 1847 werden dreiviertel aller jüdischen Adeligen in Wien getauft,
die Ehe ist ein Geschäft,

das Revolutionsjahr 1848,
Vater Strauß komponiert den "Radetzkymarsch" zu Ehren der alten Kriegshelden,
das Lager der Märzrevolution besteht einerseits aus Liberalen, einer bürgerlich-adligen Front, und andererseits aus Studenten und Arbeitern, den proletarischen Radikalen,
die Gegenrevolution wird durch den Kroaten Jossip Jellacic eingeleitet,

Kurzabriss aus der Geschiche Bagdads,
das jüdische Leben in Bagdad,
die jährliche Fieberseuche,
Eröffnung der ersten Alliançe Schule (Alliançe Israelite Universelle)1864 in Bagdad,
der Orden der Sufis,
das muslimische Mantra "La illahad illa Allah", ...

In einem Epilog berichtet die Autorin von ihren Nachforschungen zur Familie der Saatçis und vom Schicksal der Nachfolger von Lurion Saatçi (Sagi).
Mit "Danksagungen", "Bibliographie" und "Glossar" schließt das Buch ab.

Orte: Österreich: Wien, die Leopoldstadt, die Jägerzeile, ...
Bagdad, Stadtteil Al-Torat, ...
Namen: Der Sicherheitsexperte Oberst Tribisch, Fürst Metternich, Ludwig Kossuth (äußert sch im ungarischen Reichstag von Preßburg gegen das Kaiserhaus), Baron Salomon Mayer Rothschild, Graf Theodor Baillet de Latour (wird ermordet und aufgehängt), der wohlhabende Tuchhändler Moses Lehmann, Israel und Nathan Rosenfeld, deren Onkel Aron Katz (überzeugter Monarchist, Besitzer einer Färberei und einer Stickerei), der Rabbi Ruben Baruch (von der Türkengemeinde), der Kantor Salomon Sultzer, der Geist-Wunderheiler und Rabbi Israel Ben Eliezer, der Rabbi Hatam Sofer (Betreiber einer Talmud-Toraschule), Nissim Esra (gebürtiger Araber, betreibt ein Handelshaus mit Importen aus Arabien), dessen in Bagdad lebende Mutter Um Nissim,
Sa´id Bulbul, dessen Frau Asisa (das schönste Klageweib von Babylon), der Lustknabe Raschid, der Kabbalist Rabbi Josef Hayim, dessen junge Haushälterin Farcha, Hesqual Reuben Menasche (baut 1840 die größte Talmudschule der Stadt), der sozialistisch eingestellte Uhrmacher Isaak Lurion (Uhrmacher auf türkisch = saatçi), der Rabbi Abdallah Somekh (großer Gesetzesexperte und späterer Oberrabbiner von Bagdad, die Geburtshelferin und Heilerin M´Kammal, Tschachla ("die schönste Wienerin in Bagdad"), ...
Ereignisse: Die Autorin schildert in Form einer gut recherchierten jüdischen Familiengeschichte die jüdische Welt in Wien, umgeben von einer christlichen Welt und andererseits jüdisches Leben in Bagdad, umgeben von einer muslimisch geprägten Welt.

Der Roman beinhaltet auch viele geschichtliche Aspekte. Die Darstellung des Inhalts erfolgt zwar nicht besonders spannungsreich, kann aber auf keinen Fall als langweilig oder langatmig abgetan werden.
Autor/en: Barbara Taufar
Jahr/Jahre: 1848 - 1870
Verlag: Langen Müller
ISBN: 3 - 7844 - 2808 - 8
Seitenzahl: 280