Titel: Die Protestantin
Roman mit sehr großem Grundlagenanteil

Schlagworte: Das Leben in Kaiserswerth im 19. Jahrhundert,
die Beschwernis, als Evangelische zwischen einer Mehrheit von Katholiken zu leben,
Schließung der Seidenfabrik Preyers & Petersen,
häusliche Näharbeiten als Erwerbsgrundlage,
Schmuggel geahndet wie Totschlag,
Pastor Fliedners Bettelreise,
hohe Sterblichkeit bei Kindern und Gebärenden,
"... ein uneheliches Kind ist eine Schande, ...",
Wohnverhältnisse, die man als solche eigenlich nicht bezeichnen kann,
Fliedners Gründungen:
- ein Asyl für Strafgefangene
- eine Diakonissenanstalt
- ein Kleinkinderlehrerinnenseminar
- ein Waisenhaus,
die Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft,
Zuneigung zu Gott, - zum Mitmenschen, - zum anderen Geschlecht,
Syphilis,
das königliche Krankenhaus Charité in Berlin,
Verarmung und Verelendung großer Teile der Bevölkerung, weil ...,
das verschiedenartige Streben, diese Situation zum Positiven zu ändern,
in Kaiserswerth ausgebildete Diakonissen gehen in andere deutsche Gegenden,
Christentum und Erbsünde,
das Dreiklassenwahlrecht,
Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung,
Aufkommen von kommunistischen, sozialistischen und liberalen Gemeinschaften/Organisationen,
Gründung des ADAV, später der SDAP,
Streben nach dem "allgemeinen" Wahlrecht,
die Februarrevolution 1848 in Frankreich und die Folgen für deutsche Gebiete,
"Das Manifest der Kommunistischen Partei",
die Funktion verschiedener Zeitungen,
der Sturz Metternichs in Österreich und die Auswirkungen auf deutsche Gebiete,
Marie-Olympe de Gouges und ihre Erklärung der Rechte der Frau (formuliert während der Französischen Revolution),
Malerei und Fotografie,
125 Jahre Firma Krupp,
Gründung des Norddeutschen Bundes,
die Streitfrage um die spanische Thronfolge und der daraus hervorgehende 1. Weltkrieg,
das Leben deutscher (auch wegen Verfolgung aus politischen Gründen ausgewanderten) Einwanderer in Manhattan,
...

Am Buchende finden wir ein Nachwort. Hieraus geht auch hervor, wieviele Personen hinter den Kulissen an diesem Roman mitgearbeitet haben.

Das Buch enthält viele geschichtliche Daten. Zur besseren Übersicht wäre das Hinzufügen einer Zeittafel bei einer weiteren Auflage das i-Tüpfelchen zu diesem Roman.

Orte: Kaiserswerth, Angermund, Kalkum, Düsseldorf,
USA: Manhattan
Namen: Der evangelische Pastor Theodor Fliedner, dessen Schwester Catharine, Fliedners erste Frau Friederike, deren Schwestern Luise und Sophie, Luise (Fliedners älteste Tochter, später Frau Disselhoff), Fliedners zweite Frau Karoline, die Familie König: die Eltern, Johanne, Laurenz, Heiner und Theodor; Cornelia (Nelli) Färber (Johannes Freundin), der Großbauer Walter Hamelius, der nette Bauer Felix Winter aus Kalkum, die alte, fast blinde Frau Händel (gibt Johanne manchen guten Lebensratschlag und vererbt ihr etwas Geld), Magdalena, der preußische König Friedrich Wilhelm IV.(unterstützt finanziell die von Fliedner gegründeten diakonischen Einrichtungen), Bismarck, Lasalle, Paul von Hatzfeld, Cantador, Julius Wulff, der Dichter Freiligrath, Robert Blum (Abgeordneter der Nationalversammlung), Hugo Wesendonk, Karl Marx, der amerikanische Maler Emanuel Leutze, Bebel, Florine Engel (wegen Hurerei bestraft), der angehende Pastor Gustav Winkels, verschiedene Diakonissinen (darunter die berühmt gewordene Florence Nightingale), der Arzt Dr. Holstein, die schreibgewandte Esther Lewy, Veronika von Bonnekamp, ...
Ereignisse: Die Schwestern Johanne und Katharina sind die Leitfiguren dieses mit gesellschaftspolitischem Geschehen gespickten Romans.
Beide leben lange Zeit - die in Fliedner verliebte Johanne bis zu ihrem Lebensende - im Umfeld des evangelischen Pastors Theodor Fliedner.
Dieser sammelt in den Niederlanden und in England so viele Spendengelder, dass er nicht nur seine vorher bitterarme Kirchengemeinde finanziell auf feste Füße stellen kann. Es gelingt ihm, seine Ideen zu verwirklichen. Er gründet mehrere Einrichtungen, die wir heute unter dem Begriff Diakonisches Werk zusammenfassen.
Katharina kommt, nachdem sie das Vegetieren von Teilen der Bevölkerung selbst erfahren und vielerlei Informationen gesammelt hat, immer stärker zu dem Schluss, dass alle Hilfe wenig bewirkt, wenn die Ursachen vielen Elends nicht beseitigt werden. Dies könne nur durch die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse geschehen. ....
Erzeugnisse: Im Vordergrund: Gründung von diakonischen Einrichtungen.
Autor/en: Gina Mayer
Jahr/Jahre: 1822 - 1876
Verlag: Diana
ISBN: 3 - 453 - 35140 - 0
Seitenzahl: 672