Titel: Die Überfahrt
Historischer Kriminalroman

Schlagworte: Irische und englische Auswanderer auf dem alten Schiff Stella auf dem Weg nach Nordamerika,
das schwierige (Über-)Leben der zusammengepferchten Zwischendeckpassagiere, meist vertriebene Farmer oder Tagediebe,
diese haben noch Glück, viele Arme können sich die Überfahrt nicht leisten, viele sterben, meist an Cholera oder Typhus,
das Phantom,
die weiteren Schilderungen sind an den Eintragungen des Kapitäns im Logbuch aufgehängt:

rücksichtslose, allein auf ihren Profit ausgerichtete englische und irische Landbesitzer in Irland (Wirtschaftssystem: freier Markt, laissez faire),
Hungersnöte, Kartoffelfäule, Unwetter,
die Aufständischen in Irland, die sich als Liable Men bezeichnen, und die sich ein "H" (für Hibernia, das lateinische Wort für Irland) als Zeichen erkoren haben,
Beispiele für die Gälische Sprache,
Limericks zur Verbreitung von Nachrichten/Meinungen und (sozial-)politischen Äußerungen,
"Yahoos" hier: degenerierte Wilde (aus Gullivers Reisen),
Kritik am englischen Wahlrecht (neunzehn von zwanzig Briten haben kein Wahlrecht),
Lady Verity Kingscourt sorgt sich als eine der wenigen Landbesitzer um ihre Pächter, hilft bei Krankheiten, Geburten und lässt ein Waschhaus bauen,
Mulvey auf rastloser Arbeitssuche, ...
"Die Engländer hatten so viele Wörter für das Stehlen wie die Iren für Seetang oder Sünde." (S. 218),
das Doppelleben des David Merredith,
das unerquickliche Erbe des David Oliver Merridith,
die Rigorosität von Versicherungsgesellschaften,
die britische Erbschaftssteuer ist auch ohne Erbschaft fällig (?) (S. 430),
bei David Merridith tritt eine Krankheit in ihr letztes Stadium ...,
Mord,
vor Anker im Hafen von New York,
auch New York ist für Rache nicht aus der Welt ...

In einem ´Epilog´ wird dem Leser noch einmal vor Augen geführt, dass die geschilderten Ereignisse nur ein Beispiel für viele Menschenschicksale darstellen.
Wir erfahren Details zum Mordprozess, bei dem der Mord auf dem Schiff verhandelt wird.
Der Autor geht dem weiteren Leben einiger Passagiere nach, die mit der Stella nach New York gelangt sind. ...

Das Buch schließt mit dem kurzen Abschnitt ´Quellen und Dank´.

Orte: Liverpool, Kingston, Queenstown, London, ...
Carna, Clifden, Leenaun, Connemara, Ballynahinch, Galway, Belfast, ...
New York, ...
Namen: Josias Tuke Lockwood (der Kapitän der Stella), Leeson (der erste Maat), Dr. Mangan (Arzt), Passagiere der ersten Klasse: Lord David Merridith (aus Galway) und Lady Laura Kingscourt, der amerikanische Journalist Dixon, der Maharadscha Ranjitsinji mit Diener, der Methodistenprediger Deedes, der eingebildete Postmeister, Pius Mulvey (Mörder),
Blake von Tully (verhasster Landbesitzer), Mary Duane (ihre Liebe wird zerstört), Amelia Blake (die erste Verlobte von David Merridith), der englische Schulmeister Swales, Nicholas Mulvey (Priester, Bruder von Pius), Shaymus Meadowes (Schläger, später Boxer und Politiker),
Ereignisse: Irland 1847, die ´Stella Maris´ legt mit Ziel New York ab.
Unter den Passagieren befinden sich der bankrotte Lord Merridith mit seiner Familie, ein geheimnisvolles Kindermädchen und Pius Mulvey, der den Lord umbringen muss, um sein Leben nicht zu verlieren.
Noch ahnen sie nicht, auf welch tragische Weise ihre Lebenswege verwoben sind.
Sie alle fliehen vor der großen Hungersnot, aber die Überfahrt ins Ungewisse wird für sie zur Falle.
(Text dem Buchumschlag entnommen)
Autor/en: Joseph O´Connor
Jahr/Jahre: 1847 (mit Rückschau bis etwa 1830)
Verlag: Fischer Taschenbuch
ISBN: 3 - 596 - 15972 - 5
Seitenzahl: 445