Schlagworte: Eine verlorene städtische Kultur,
- bei Kriegsbeginn lebten in Polen drei Millionen Juden; bei Kriegsende
waren es noch höchstens 300.000 -,
das kommunistische Geschichtsbild spielte die Rolle der jüdischen
Opfer herab, wie auch die Rolle von Polen als Zuschauer und auch als Beteiligte
von Vernichtungsaktionen, es gab aber auch Menschen, die halfen,
Polen war etwa sechshundert Jahre lang eines der bedeutendsten Zentren
jüdischen Lebens auf der ganzen Welt,
in der modernen Zeit war das polnische Judentum Auslöser einer jiddischen
und hebräischen Kultur, welche die Diasporakultur in Europa und den
Vereinigten Staaten maßgeblich beeinflusste,
die Juden glaubten, Polen sei so etwas wie ein Gelobtes Land,
das zwanzigste Jahrhundert erlebte zwischen den beiden Weltkriegen eine
erstaunliche Blüte jüdischer politischer und literarischer Kultur
auf hebräisch, jiddisch oder polnisch, aber auch Ausbrüche eines
ideologischen und manchmal bösartigen Antisemitismus,
die jüdische Bevökerung in Polen war nie eine homogene Gruppe,
chejder- Schulen,
eine der häufigsten Formen der Judenverfolgung im Mittelalter war
blut-bilbul, die verleumderische Anschuldigung, die Juden gebrauchten
das Blut von Christenkindern zu rituellen Zwecken,
die Juden scheinen im Polen des Mittelalters ein recht normaler Teil des
gesellschaftlichen Gefüges gewesen zu sein, ...
das Privileg von Kalisch,
der polnische Adel (szlachta) ist stark, mächtig und weitgehend
unabhängig,
die Städter und der Klerus wie auch die Szlachta bilden alle getrennte
Stände mit eigenem Rechtsstatus, ...
jede jüdische Gemeinde wählt eine Körperschaft von Ältesten,
den kahal, ...
der Emigrant David Fein und das amerikanische Joint Distribution Committee
unterstützen jüdische Gemeinden im gesamten Osteuropa,
im Jahr 1931 sind in Polen über die Hälfte privat praktizierender
Ärzte und ein Drittel der Rechtsanwälte in Polen Juden,
das Städtchen Bransk ist jedoch noch von Armut geprägt, ...
Mit der deutschen Invasion in Polen und der Deportation der Bransker Juden
nach Treblinka ging eine Welt zugrunde, in der über viele Generationen
das Zusammenleben zweier unterschiedlicher Kulturen erfolgreich praktiziert
wurde.
Juden, die vorher von den Russen nach Sibirien transportiert wurden, hatten
dadurch evtl noch Glück.
Solange das Sowjetsystem die Geschichte Polens beeinflusst hat, wurde
die Diskussion über die jüngere Vergangenheit, auch die der
Juden in Polen, weitgehend abgewürgt, ...
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Im Buch finden wir mehrere schwarz-weiß Fotos und einige Karikaturen.
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Namen: Kasimir der Große, der ultrakonservative General Haller,
der Nationalist Dmowski, Pilsudski (Liberaler mit sozialistischen Ursprüngen),
Jack Rubin (in Bransk geboren, in Baltimore lebend), Simon Dubnow (gründet
1925 in Wilna das YIVO-Institut - eine praktisch orientierte Bewegung zum
Schutz jüdischen Kulturgutes), der helfende Gemeindepfarrer Boleslaw
Czarkowski mit seinem Vikaren Jozef Chwalko, ... |
Ereignisse: Dieses Buch soll nach Aussage der Autorin
in erster Linie die Geschichte des polnischen Schtetls namens Bransk, das
nahe der russischen Grenze liegt und vor dem Krieg etwa 4600 Einwohner hatte,
von denen über die Hälfte Juden waren, darstellen.
Es ist ein Buch der Erinnerungen, da es dort heute keine Juden mehr gibt.
Es ist dies auch die Spurensuche des Marian Marzynski, der den Dokumentarfilm
Shtetl gedreht hat, aus dem sich dieses Buch teilweise herleitet.
Beteiligt an der Spurensuche ist auch der Bransker Historiker Zbigniew Romaniuk
und Nathan Kaplan, einem jüdischen Amerikaner aus Chicago, dessen Mutter
aus Bransk stammte.
Obwohl dieses Buch kein Roman ist, soll versucht werden, etwas von der Atmosphäre
des Schtetls, etwas von seinen Denkgewohnheiten, seinem Sittenkodex, seinen
menschlichen Gesten und seiner Gefühlssprache zu vermitteln.
Der Inhalt gliedert sich in die Kapitel:
Einleitung,
1. Die Welt der polnischen Juden:
Geschichtlicher Hintergund,
2. Schtetl: Die Anfänge,
3. Schtetl: Unter Fremdherrschafft,
4. Schtetl: Die Zwischenkriegszeit,
5. Schtetl: Die Schoa
Epilog,
Quellenangaben und
Bibliographie |