Titel: KRUPP, Kampf um Stahl
Grundlagenbuch

Schlagworte: Reibereien mehrerer Firmen im Streit um die Beschäftigung guter Mitarbeiter, die Schwierigkeiten von Firmen wegen der Kleinstaaterei in deutschen Landen,
die Großmutter schenkt am 27. Juni 1807 ihrem Enkel Friedrich Krupp, kurz vor Vollendung seines 20. Lebensjahres, die "Gute-Hoffnung"-Hütte,
die von Napoleon verhängte wirtschaftliche Kontinentalsperre, durch Kriegszeiten heruntergekommene Straßen, Abgabe von Arbeitern zu Schanzarbeiten, Einquartierungen, falsche Anklage wegen versuchtem Meuchelmord, Wechsel zum Schwarzhandel, falsche Teilhaber, fragwürdiges Patent, Anerkennung und Aufträge aus dem Ausland, große Widerstände in Berlin, besonders seiten der Militärs, ..

Ein spannendes Buch, in dem viele Briefe verarbeitet sind.

Ein ausgezeichnetes Buch, in dem auch der Bau von Kanonen eine wichtige Rolle spielt, ist schon auf dieser Seite aufgenommen: "Der Meister des siebten Siegels"

Orte: Essen, Sterkrade, Köln, Berlin, ...
Paris,
London, Sheffield,
die Insel Capri, ...
Namen: Friedrich Jodocus Krupp, Amalie "Wittib " Krupp, Friedrich Krupp (1787 - 1826), Alfred Krupp (1812 - 1887), Herrmann Friedrich Alfred Krupp (1854 - 1902), der Konkurrent Jacobi, die Gebrüder Keuchel (Teilhaber unter falschen Voraussetzungen), Goedeking (preußischer Generalmünzdirektor), Longsdon (Vertreter der Firma Krupp in England), ...

Ereignisse: Dies ist die Familiengeschichte der Familie Krupp vom 17. Jahrhundert bis zum Jahr 1902.
Als Gründerin der Firma Krupp kann Helene Amalie Krupp (1732-1810), geborene Ascherfeld, angesehen werden.
Sie überträgt im Jahr 1807 ihrem Enkel die Eisenhütte "Gute Hoffnung" in Sterkrade als Geschenk. Friedrich . Krupp wirtschaftet diese sehr schnell herunter. Die Großmutter macht die Übertragung rückgängig.

Sie stirbt im Jahr 1810, das Erbe geht an Friedrich Krupp. Mit diesem Startkapital gründet Krupp eine Werkstatt, die er am 20. November 1811 umfirmiert in die "Firma Friedrich Krupp zur Verfertigung des Englischen Gussstahls und aller daraus resultierenden Fabrikationen". Teilhaber sind die Brüder von Keuchel, beide ehemalige Offiziere, die behaupten, in der Gussstahlherstellung erfahren zu sein. Ziel Krupps ist es, das begehrte und seit der Kontinentalsperre Napoleon Bonapartes kaum noch aus England nach Europa gelangende Material auf dem Kontinent herzustellen.

Zunächst aber kann Krupp nur Zementstahl erzeugen und fertigt Feilen. Auch hält er sich mit Schwarzhandel über Wasser.
Die Gussstahlfabrik wird erst 1813 fertig gestellt. Nach großen Investitionen, aber geringen Einkünften, auch bedingt durch die Unwissenheit der Teilhaber, ist Krupp dem Bankrott nahe. Im Jahr 1816 trennt er sich von den Teilhabern und wird Alleininhaber der Firma. In diesem Jahr ist er auch zum ersten Mal in der Lage, englischen Gussstahl zu liefern. Zu dieser Zeit ist jedoch die Kontinentalsperre schon seit drei Jahren aufgehoben, und der "echte" englische Gussstahl ist auf dem Kontinent wieder in großer Menge verfügbar. 1817 wird die Produktion auf Gerberwerkzeuge, Bohrer, Drehstähle, Münzstempel und Münzwalzen ausgedehnt. 1818 vergrößert Krupp die Fabrikation und baut ein neues Werk, das am 18. Oktober 1819 in Betrieb geht. Die Anlage ist auf 60 Schmelzöfen angelegt, doch nur 8 sind in der ersten Ausbaustufe vorhanden. 1820 liefert Krupp primär Schneidwerkzeuge, Sägen und Klingen. Doch die Firma bekommt er nie richtig auf die Füße. Krupp hatte sich durch den Neubau hoch verschuldet, ist häufig krank. Am 8. Oktober 1826 stirbt er, 39 Jahre alt, an einem Lungenödem (Brustwassersucht).
Zu diesem Zeitpunkt ist Alfred Krupp 14 Jahre alt. Der Betrieb, mit 10.000 Talern verschuldet, geht an Friedrichs Frau Theresia über. Sohn Alfred bricht die Schule ab und übernimmt ab sofort die de-facto-Leitung. Die Firma dümpelt zunächst weiterhin jahrelang mit wenigen Mitarbeitern vor sich hin.

Ab etwa 1830 ändert sich die Situation: In Deutschland entwickelt sich zunehmend das Eisenbahnwesen, und damit einher geht ein gestiegener Bedarf an Gussstahl, der einerseits zur Schienenherstellung, andererseits für die Achsen benötigt wird. Am 26. August 1830 liefert Krupp (nach einigen Mühen bei der Herstellung) zum ersten Mal Walzen aus Gussstahl an die Firma Hüseken in Limburg. Die Gründung des Deutschen Zollvereins 1834 fördert den Güterverkehr in Deutschland. 1836 sind etwa 60 Arbeiter bei Krupp beschäftigt. Um seine Kruppianer, wie sie genannt werden, kümmert er sich Zeit seines Lebens. Er führt eine Krankenversicherung ein und lässt Werkswohnungen bauen. Im Gegenzug verlangt er Loyalität und Identifikation mit der Firma. 1838 meldet Krupp ein Patent für Löffel und Gabeln aus Gussstahl an. Alfred Krupp bereist in den folgenden Jahren ganz Europa, immer auf der Suche nach Kunden, um das Geschäft am Leben zu erhalten. Die Firma expandiert, hat jedoch eine sehr dünne Finanzdecke und bleibt so ständig in Gefahr, bankrott zu gehen. Die Herstellung von Waffen beginnt als Hobby: Nach siebenjähriger Handarbeit schmiedet Krupp 1843 seinen ersten Gewehrlauf. Erste Versuche, Schusswaffen aus Stahl zu verkaufen, scheitern kläglich, da die Militärs lieber auf "solide" Bronze vertrauen - Stahl ist zu nah an Eisen, das zu spröde und deshalb für den Zweck der Geschützherstellung nicht zu gebrauchen zu sein scheint. 1847 wird die erste Kruppsche Gussstahlkanone hergestellt und dem preußischen Kriegsministerium zur Ansicht gegeben. Diese wird direkt ins Arsenal gegeben und erst nach zwei Jahren ausprobiert. Die Resultate sind hervorragend, das Ministerium in Berlin sieht aber keinen Grund, solche Kanonen zu bestellen, und so verkauft der spätere Kanonenkönig weiterhin auch Löffel.
Doch endlich setzen sich Krupps Kanonen auch in Preußen durch.
Sohn Friedrich Alfred, der lange Zeit unter Asthma litt, wird 1882 Mitglied der Prokura. Alfred Krupp stirbt 1887.
Friedrich Alfred leitet die Firma bis 1902, meist von der Insel Capri aus, wo er sich früher schon oft wegen seiner schwachen Gesundheit aufgehalten hat.
(Einige Aussagen von Wikipedia übernommen)
Erzeugnisse: Eisen, Stahl, Erzeugnisse aus Eisen und Stahl. Z.B.: Feilen, Löffel und Gabeln, Achsen, Münzstempel, Walzen, Räder für Eisenbahnen, Geleise, Gewehrläufe, Kanonen, ...
Autor/en: Joachim von Kürenberg
Jahr/Jahre: 1787 - 1902
Verlag: Buchmeister, 1935
ISBN: - ohne -