Titel: Liebe in einer kleinen Stadt
Jüdische Geschichten aus Bosnien

Schlagworte: Die Geschichte der sephardischen, ehemals spanischen, nun bosnischen Juden,
deren Vertreibung aus dem spanischen Andalusien gegen Ende des 15. Jahrhunderts,
Raja = Nichtmuslime, die aus "dem Osten" stammenden aschkenasischen Juden, erträgliches Leben gegen Geld, die verbotene Liebe zwischen dem Kroaten Ledenik und der Jüdin Rifka, die Annexionskrise (den Fall der Aktienkurse nach sich ziehend), sonderbare und grausame Kinderspiele, die Besatzung unter den Behörden der Ustasa, die drei Leidensstufen der Juden: Diskriminierung, Verfolgung, Genozid.
Das Büchlein hat 175 Seiten.

Orte: Bosnien: Travnik, Sarajevo, Visegrad, Slavonski Brod (Kroatien)
Name: Der Wesir Ali-Pascha, der französische Botschafter Daville, der Kaufmann Salomon Atijas, - Lottika (gutmütige, glücklose Hotelbesitzerin), ihr langjähriger Freund Alibeg Pasic, ihr Konkurrent Terdik (den sie durch Gerichturteil nicht mehr als Zuhälter bezeichnen darf), der Hausbesitzer Pavle Rankovic, - der Arzt Max Löwenfeld, - der Büffetinhaber Mento Papo, ...
Ereignisse: Der Autor Ivo Andric, selbst Bosnier, berichtet auch in diesem Büchlein wieder gefühlvoll über seine bosnische Heimat. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Er beschreibt die Menschen, wie er sie sieht.
In diesem Bändchen sind die Geschichten gesammelt, in denen er die Volksgruppe der bosnischen Juden in den Mittelpunkt stellt. Er schildert ihr schweres Leben als kleine Volksgruppe, die im günstigsten Fall gegen Vorurteile kämpfen muss. Andric zeigt in seinen Geschichten das wenige Miteinander, das oftmalige Nebeneinander und auch das Gegeneinander der bosnischen Volksgruppen eindrucksvoll auf.
Während der deutschen und italienischen Besetzung Jugoslawiens 1941-1945 wurden die Juden auch in Bosnien nicht nur geknechtet, sondern auch in Todeslager geschickt.
Autor/en: Ivo Andric
Jahr/Jahre: etwa 1800, 1878 - 1914 und 1941
Verlag: Suhrkamp
ISBN: 3 - 518 - 39083 - X


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