Titel: Ohne Haar und ohne Namen |
Schlagworte: Im Vorwort gibt Bärbel Schindler-Saefkow die
Eindrücke und Erfahrungen ihrer Mutter wieder, die im März 1945
mit dem letzten Transport von einem Berliner Gefängnis in das KZ-Ravensbrück
transportiert wurde. |
Orte: Fürstenberg, Ravensbrück (dazu viele
Außenstellen des KZs), (Am Buchbeginn finden wir eine doppelseitige Landkarte mit einem Großteil Europas. Im Mittelpunkt stehen die Hauptrouten von Gefangenen zum Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück), Namen und Lage weiterer KZs sind durch Hervorhebung auf der Landkarte kenntlich. Im Buch finden wir eine Reihe von Fotos und auch Zeichnungen von Orten, Personen und Personengruppen, die mit dem Geschehen im Buch zu tun haben. |
Namen: Heinrich Himmler (Reichsführer SS), die
Oberaufseherin Johanna Langefeld, die Oberaufseherin Ruth Neudeck, die Lagerältesten
Luise Mauer und Bertha Teege, Transportchef Josef Bertl; SS-Ärzte:
darunter der SS-Chirurg Karl Gebhardt (Chefarzt der Hohenlychener Heilanstalt,
Mennecke, Treite), Oberschwester Marschall, Lagerkommandant Fritz Suhren,
Rudolf Höß (der Kommandant von Auschwitz); einige Namen von Gefangenen:
Grete Buber-Neumann (dem Gulag entkommen, dann ins KZ), die österreichereichische
Widerstandskämpferin Friederike (Fritzi) Jaroslavsky, die Prostituierte
Else Krug, die Sekretärin Maria Adamska, die tschechische Ärztin
Zdenka Nedvedova, russische Ärztinnen, Dr. Vera Salvequart, die französische
Ärztin Loulou Le Porz, die holländische Hebamme Neeltje Epker,
Denise Dufournier; Blockälteste, Kapos und Lagerpolizistinnen; Carl Jacob Burckhardt (bekannter Historiker, prominentes IKRK-Mitglied), die Norwegerin Wanda Hjort, der schwedische Graf Bernadotte, ... (viele weitere Namen und Erläuterungen zu diesen Personen sind anhand der Abschnitte ´Bibliografie´ und ´Index´ am Buchende aufzufinden) |
Ereignisse: An einem sonnigen Morgen im Mai 1939 marschieren
rund 800 Frauen - Hausfrauen, Ärztinnen, politisch Verfolgte und Prostituierte
- durch einen Wald rund 90 km nördlich von Berlin. Ihr Ziel ist Ravensbrück,
das einzige Konzentrationslager für Frauen. Dicht zusammengedrängt werden
sie durch das eiserne Tor getrieben, der Beginn ihres Martyriums. Berühmte
Frauen sind unter den Gefangenen, wie die Schriftstellerin Margarete Buber
Neumann, Kafkas Freundin Milena Jesenska oder die Widerstandskämpferin Olga
Benario. Aber es sind auch Frauen darunter, die in Nazi-Deutschland als
"asozial" oder wegen "Rassenschande" verfolgt werden,
wie die ehemalige Prostituierte Else Krug. Sie soll in dem Lager ihre Hand
gegen Mitgefangene erheben. Und sie weigert sich: "Nein, Herr Lagerkommandant,
ich schlage niemals einen Mithäftling!" Diese Momente machen Sarah
Helms Buch so kostbar. Zu lesen, wie sich verfolgte und geschundene Menschen
erheben, gegenseitig stützen, zusammenstehen, bis zuletzt. Die Reporterin hat aber auch die Geschichte jener Frauen recherchiert, die erst nur Gefallen an einer schicken Uniform finden und später in Ravensbrück ihren Hund auf andere Frauen hetzen. Eine derjenigen, die sich in Himmlers KZ-Reich schuldig machen, ist die Oberaufseherin Johanna Langefeld. Sie wird Jahre nach der Befreiung an der Tür eines der Opfer klingeln, das diese Hölle für Frauen überlebt hat: "Kennen Sie mich denn nicht mehr?!" So beginnt das erste Kapitel in Sarah Helms meisterhaft geschriebener Reportage. (Text von der vorderen Schutzumschlaginnenseite übernommen) |
Autor/en: Sarah Helm |
Jahr/Jahre: 1939 - 1945 (- 2009) |
Verlag: Theiss |
ISBN-13: 978 - 3 - 8062 - 3216 - 5 |
Seitenzahl: 802 |