Titel: Ohne Haar und ohne Namen
Im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück
Grundlagenbuch

Schlagworte: Im Vorwort gibt Bärbel Schindler-Saefkow die Eindrücke und Erfahrungen ihrer Mutter wieder, die im März 1945 mit dem letzten Transport von einem Berliner Gefängnis in das KZ-Ravensbrück transportiert wurde.

Bärbel Schindler-Saefkow kommt später mit vielen Ravensbrückerinnen ins Gespräch.
Deshalb kann sie der englischen Journalistin Sarah Helms Jahre - als Personen und Archive in Ost und West zugänglich sind - mit vielen Hinweisen bei ihrer Recherche zum Thema Ravensbrück weiter helfen.

Es folgen: ein Inhaltsverzeichnis und
ein Prolog.
Hier gibt die Autorin erste Daten zur geografischen Lage von Ravensbrück, zur Errichtung des KZs, zu den Insassen des KZs, zu deren "Leben" dort, dem fast durchweg erfolgreichen Versuch der Nazis, alle möglichen Beweise zu Ravensbrück vor Kriegsende zu vernichten und der mühevollen Aufarbeitung dieser Zeit durch Gerichte, einige ehemalige Insassinnen, einigen derer Angehörigen und durch Historiker und Journalisten, insbesondere nach der Beendigung des Kalten Krieges zwischen Ost und West.

Ein Epilog, ausführliche Anmerkungen und eine umfangreiche Danksagung runden das sehr informative und aussagekräftige Buch ab.

Anmerkung: Unbegreifliches Denken und Geschehen wird uns vor Augen geführt, in unser Herz und in unsere Seele übertragen.

Orte: Fürstenberg, Ravensbrück (dazu viele Außenstellen des KZs),
(Am Buchbeginn finden wir eine doppelseitige Landkarte mit einem Großteil Europas. Im Mittelpunkt stehen die Hauptrouten von Gefangenen zum Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück),
Namen und Lage weiterer KZs sind durch Hervorhebung auf der Landkarte kenntlich.

Im Buch finden wir eine Reihe von Fotos und auch Zeichnungen von Orten, Personen und Personengruppen, die mit dem Geschehen im Buch zu tun haben.
Namen: Heinrich Himmler (Reichsführer SS), die Oberaufseherin Johanna Langefeld, die Oberaufseherin Ruth Neudeck, die Lagerältesten Luise Mauer und Bertha Teege, Transportchef Josef Bertl; SS-Ärzte: darunter der SS-Chirurg Karl Gebhardt (Chefarzt der Hohenlychener Heilanstalt, Mennecke, Treite), Oberschwester Marschall, Lagerkommandant Fritz Suhren, Rudolf Höß (der Kommandant von Auschwitz); einige Namen von Gefangenen: Grete Buber-Neumann (dem Gulag entkommen, dann ins KZ), die österreichereichische Widerstandskämpferin Friederike (Fritzi) Jaroslavsky, die Prostituierte Else Krug, die Sekretärin Maria Adamska, die tschechische Ärztin Zdenka Nedvedova, russische Ärztinnen, Dr. Vera Salvequart, die französische Ärztin Loulou Le Porz, die holländische Hebamme Neeltje Epker, Denise Dufournier; Blockälteste, Kapos und Lagerpolizistinnen;
Carl Jacob Burckhardt (bekannter Historiker, prominentes IKRK-Mitglied), die Norwegerin Wanda Hjort, der schwedische Graf Bernadotte, ...
(viele weitere Namen und Erläuterungen zu diesen Personen sind anhand der Abschnitte ´Bibliografie´ und ´Index´ am Buchende aufzufinden)
Ereignisse: An einem sonnigen Morgen im Mai 1939 marschieren rund 800 Frauen - Hausfrauen, Ärztinnen, politisch Verfolgte und Prostituierte - durch einen Wald rund 90 km nördlich von Berlin. Ihr Ziel ist Ravensbrück, das einzige Konzentrationslager für Frauen. Dicht zusammengedrängt werden sie durch das eiserne Tor getrieben, der Beginn ihres Martyriums. Berühmte Frauen sind unter den Gefangenen, wie die Schriftstellerin Margarete Buber Neumann, Kafkas Freundin Milena Jesenska oder die Widerstandskämpferin Olga Benario. Aber es sind auch Frauen darunter, die in Nazi-Deutschland als "asozial" oder wegen "Rassenschande" verfolgt werden, wie die ehemalige Prostituierte Else Krug. Sie soll in dem Lager ihre Hand gegen Mitgefangene erheben. Und sie weigert sich: "Nein, Herr Lagerkommandant, ich schlage niemals einen Mithäftling!" Diese Momente machen Sarah Helms Buch so kostbar. Zu lesen, wie sich verfolgte und geschundene Menschen erheben, gegenseitig stützen, zusammenstehen, bis zuletzt.
Die Reporterin hat aber auch die Geschichte jener Frauen recherchiert, die erst nur Gefallen an einer schicken Uniform finden und später in Ravensbrück ihren Hund auf andere Frauen hetzen. Eine derjenigen, die sich in Himmlers KZ-Reich schuldig machen, ist die Oberaufseherin Johanna Langefeld. Sie wird Jahre nach der Befreiung an der Tür eines der Opfer klingeln, das diese Hölle für Frauen überlebt hat: "Kennen Sie mich denn nicht mehr?!"
So beginnt das erste Kapitel in Sarah Helms meisterhaft geschriebener Reportage.
(Text von der vorderen Schutzumschlaginnenseite übernommen)
Autor/en: Sarah Helm
Jahr/Jahre: 1939 - 1945 (- 2009)
Verlag: Theiss
ISBN-13: 978 - 3 - 8062 - 3216 - 5
Seitenzahl: 802