Titel: Die profanen Stunden des Glücks
Roman und Grundlagenbuch

Schlagworte: Sitten und Etikette im 17. Jahrhundert, der erste deutsche Frauenroman: "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim", weitere Bücher und Schriften.

Georg Michael La Roche verurteilt die Lebensart an den zahlreichen kleinen Höfen: " Die ..(hohen Herren ) gehen stolz mit Titel und Rang umher, doch im allgemeinen sind ihre Fähigkeiten nicht einen Bund Heu wert, den ein fleißiger Bauer auf seinen Wagen bindet."

Sophie La Roche kritisiert teils die bestehenden Lebensverhältnisse für Frauen, in ihrem Hause unterlässt sie aber keine Möglichkeit, sich der Etikette anzupassen.

Sophie La Roche kritisiert die Verleger, da sie von dem Produkt der Autoren leben, aber unverhältnismäßig mehr an diesem verdienen.

Orte: Schloss Warthausen, ein Schloss bei Heilbronn, Koblenz-Ehrenbreitstein, Speyer, Offenbach, Frankfurt, Weimar, ...
Namen: Das Ehepaar Sophie und Georg Michael La Roche mit den Kindern Maximiliane, Fritz, Lulu, Carl und Franz, der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus, Wieland, Baron von Hohenfeld, der spätere Schwiegersohn Peter Anton Brentano, Mutter und Sohn Goethe, Klopstock, Schiller, die Brüder Jacobi, Herder, Rektor Hutten, Fürst Thurn und Taxis, der preußische König Friedrich der Große, ...
Ereignisse: Der Roman erzählt die Geschichte der Sophie La Roche, die den ersten deutschen Frauenroman schrieb.

Nach zwei gescheiterten Verlobungen,
eine davon mit dem Literaten Wieland, der ihr zeitlebens ein Freund bleibt,
heiratet die attraktive Sophie den Kurmainzischen Hofrat Georg Michael La Roche aus Koblenz-Ehrenbreitstein. Die beiden führen eine Ehe in gegenseitiger Achtung.

Finanziell gut gestellt und von ihrem Ehemann geachtet, hat Sophie dennoch Kummer. Diesen fasst sie in den Briefroman "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim", der im Jahr 1771 veröffentlicht wird und mit dem Sophie eine neue Leserschicht erreicht: Frauen aus dem Mittelstand, die der Gebetsbücher und Hauskalender überdrüssig geworden sind.
Sophie wird gelobt und in die Öffentlichkeit gerückt.
Die Anerkennung führt zu neuen Bekanntschaften und nützlichen Verbindungen und erhöht auch das Ansehen von Sophies Ehemann.

Sophie lernt Goethe über seine Mutter kennen. Nachdem sie die beiden besser kennt, charakterisiert sie Mutter und Sohn auf folgende Weise: "Er versteht was vom Dichten, sie vom Andichten".
Der Kurtrierische Staatsminister Baron von Hohenfeld wird zum, wie man später in schlechteren Zeiten sieht, treuen Freund der Familie.

Sophie spendet das dürftige Autorenhonorar an die Armen. Erst als der Hofrat La Roche unerwartet vom Dienst suspendiert wird, behält sie dieses Geld für ihre Familie.
Im Selbstverlag bringt die Literatin nun die Zeitschrift "Pomona" heraus, vollendet das dreibändige Werk "Rosaliens Briefe" und entdeckt die Lust am Verfassen von Reisetagebüchern.
Zeitweise ist sie so mit ihren Geschäften beschäftigt, dass sie jede Ansprache seitens der Familie als Störung empfindet.

Die Revolution in Frankreich bringt eine neue Zeit.
Sophie gelingt es nicht auseichend, sich auf die neue Zeit einzustellen. Mit ihren Schriften erreicht sie weniger Leser. Ihr Ehemann stirbt nach längere Bettlägerigkeit. Auch mit ihren erwachsenen Kindern durchleidet sie sehr schmerzliche Stunden. ...

Der Inhalt zeigt viele Aspekte und Bildpunkte seiner Zeit auf. Vieles hat auch in unserer Zeit noch seine Gültigkeit.

Wir sehen, dass viele uns bekannte Literaten untereinander Verbindung pflegten.

Der Roman ist einfühlsam geschrieben. Man wird oft zum Nachdenken und Mitfühlen eingeladen.
Erzeugnisse: Von Sophie La Roche: der Briefroman "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim" , die Zeitschrift "Pomona" (könnte als deutsche Urschrift aller heutigen Frauenzeitschriften angesehen werden), das dreibändige Werk "Rosaliens Briefe", Reisetagebücher,

die von Georg Michael La Roche anonym in die Öffentlichkeit gebrachten " Briefe über das Mönchswesen"
Autor/en: Renate Feyl
Jahr/Jahre: 1750 - 1807
Verlag: Kiepenheuer& Witsch
ISBN: 3 - 462 - 02558 - 9


Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit
Aussicht auf bleibende Helle