Titel: Eine bessere Welt

Schlagworte: "Der Raum Triest". Ein durch Pest und Cholera an Menschen dezimiertes Grenzgebiet unter wechselnder Oberhoheit:
zunächst der Serenissima, dann Österreichs, dann der Franzosen, anschließend wieder unter Wien, später unter Italien, schließlich großenteils zu Jugoslawien unter Tito gehörend, Glagolismus = die erste slawische Schrift (auch kirchenslawisch genannt), Zigeuner, der Mönch und Apostel der Slaven Method, das Priesterseminar von Capodistria, die Lega Nazionale, drus(sch)tvo, "Verpaarung", Versicherungsbetrug, Panslawismus, der Staat Jugoslawien, autonomer Sozialismus, das Erdbeben von Skoplje, einige von dort zugezogene Muslime, ...
Zum Schluss finden wir wenige, aber inhaltsreiche Anmerkungen der Übersetzerin Ragni Maria Gschwend. Sie führt uns in Kurzübersicht die Geschichte Istriens vor Augen.

Orte: Istrien: der Raum Triest, die Pfarrgemeinde Materada, das Küstenstädtchen Umago, Làzari, Rupa, Montu, Buje, Capodistria, ...
Name: Der Messner Zvane Crusich mit seiner Familie, darunter der Sohn und Erzähler des Geschehens, dessen spätere Frau Palmira, der Pfarrer Don Kuzma, der neue Pfarrer Don Michele Ribari, der Pfarrer Don Stipe, Boni, Radovani, die reichen Familien Radovan und Bonifazi, der Kommunist Cheto-Prodan, Don Nino (ungestümer, junger Priester), der handwerkende Pfarrer Don Miro, ...
Ereignisse: Der Autor Fulvio Tomizza wurde 1935 in demselben Materada geboren, in dem dieser Roman spielt. Er ging nach dem Abitur nach Triest, nachdem seine Heimat 1955 jugoslawisch wurde. ---

Im Grenzland Istrien leben seit Jahrhunderten Italiener und Slawen in Frieden und Unfrieden zusammen.

Im hohen Alter sieht der Kroate Martin Crusich auf sein Leben zurück.
In der Tradition seiner Vorfahren stellt er als ältester Sohn seiner Familie den Mesner in der Pfarrei Materada, einem kleinen Pfarrbezirk im Hinterland von Triest.
Er hat sein Amt noch vor dem Ersten Weltkrieg übernommen und wird zum Zeugen und Betroffenen der bewegten Geschichte seiner ländlichen Heimat in diesem Jahrhundert. Die wechselnden politischen und teils auch gesellschaftlichen Verhältnisse spiegeln sich im Kommen und Gehen von sieben verschiedenen Pfarrern, habsburgischen, venezianischen und kroatischen, wider.
Von ihren Charakteren, ihrer Tätigkeit, ihrem Verhältnis zu ihrem Mesner (Martin Crusich) und dem zu ihren Gemeindemitgliedern der Pfarrei, die sie zu betreuen haben, entwirft Martin Crusich ein farbiges und einprägsames Bild.
Am Ende steht das sozialistische Jugoslawien. Crusich hat keinen Nachfolger mehr. Sein Sohn ist als Partisan Titos umgekommen. ...
Autor/en: Fulvio Tomizza
Jahr/Jahre: 1912 - 1974 (kurzer Rückblick bis 1630)
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1983)
ISBN: 3 - 423 - 10055 - 9


Die Venezianische Erbin